Manuka Honig und seine Wirkung

Entstehung von Manuka Honig

Manuka Honig wird aus dem Nektar der Manuka-Pflanze, auch Südseemyrte genannt, gewonnen, die hauptsächlich in den bergigen und unberührten Regionen Neuseelands sowie in Teilen Südost-Australiens wächst.

Diese robuste Pflanze blüht nur wenige Wochen im Jahr, meist zwischen November und Februar, was die Produktion von Neuseeländischem Manuka Honig zeitlich begrenzt und kostbar macht. Europäische Honigbienen, die im 19. Jahrhundert nach Neuseeland eingeführt wurden, sammeln den Nektar der Manuka-Blüten und verarbeiten ihn in den Bienenstöcken zu Honig.

Der entscheidende Wirkstoff Methylglyoxal (MGO) entsteht durch die Umwandlung von Dihydroxyaceton (DHA), das im Nektar der Manuka-Blüten vorhanden ist. Die MGO-Konzentration variiert je nach Strauch und Region, was die Qualität und Wirkung des Honigs beeinflusst.

Neuseeländischer Manuka Honig

Manuka Honig Marktplatz

Nachhaltige Imkerei

Die Produktion von Manuka Honig erfordert besondere Sorgfalt, um die Umwelt und die Bienen zu schützen. Nachhaltige Imkerei ist in Neuseeland von zentraler Bedeutung, da die steigende Nachfrage nach Manuka Honig Monokulturen fördern könnte, die die Biodiversität gefährden.

Zertifizierungen wie Manaaki Whenua = Land bewahren setzen Standards für umweltfreundliche Praktiken:

  • Manuka wird in Mischkulturen angebaut
  • Pestizide werden vermieden und mindestens
  • 20 % der Flächen bleiben als Wildhabitate erhalten.

Imker wie Bernhard Schneider, der einzige Bio-Imker in einem 45.000 Hektar großen Gebiet, integrieren Aufforstungsprogramme, die CO2 binden und die natürlichen Lebensräume der Bienen fördern. Solche Maßnahmen tragen dazu bei, die Qualität des Honigs zu sichern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

Neuseeländischer Manuka Honig

Schutz der Bienen

Bienen sind essenziell für die Produktion von Manuka Honig, doch sie sind weltweit durch Schädlinge wie die Varroa-Milbe bedroht. Nachhaltige Imker in Neuseeland setzen auf natürliche Schutzmethoden, wie die Verwendung von Thymian-Öl, um die Varroa-Milbe zu bekämpfen, anstatt chemische Mittel einzusetzen, die den Bienen schaden könnten.

Zudem wird darauf geachtet, den Bienen ausreichend Honig zu belassen, sodass keine Zuckersirup-Fütterung notwendig ist, was ihre Gesundheit und natürliche Lebensweise unterstützt. Die artgerechte Haltung und der Verzicht auf industrielle Methoden sind entscheidend, um das Wohlergehen der Bienenvölker zu gewährleisten.

Schutz der einzigartigen Natur

Die Manuka-Pflanze wächst oft in abgelegenen, schwer zugänglichen Regionen Neuseelands, die per Hubschrauber erreicht werden müssen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die empfindliche Flora und Fauna zu schützen. Nachhaltige Imker achten darauf, die natürlichen Kreisläufe nicht zu stören, indem sie die Bienenstöcke sorgfältig platzieren und keine schädlichen Eingriffe in die Umwelt vornehmen.

Projekte wie Aufforstungsprogramme und die Erhaltung von Wildhabitaten fördern die Biodiversität und schützen endemische Arten wie den Kiwi-Vogel. Die Manuka-Pflanze selbst trägt zur Bodengesundheit bei, da sie auf erosionsanfälligen Hängen wächst und den Boden stabilisiert.

Wirkung von Manuka Honig

Neuseeländischer Manuka Honig ist bekannt für seine außergewöhnliche antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Wirkung, die hauptsächlich auf den hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) zurückzuführen ist.

Im Vergleich zu herkömmlichem Honig, der etwa 5–20 mg MGO pro Kilogramm enthält, kann Manuka Honig bis zu 1000 mg MGO pro Kilogramm aufweisen, was seine Wirkung bis zu 100-fach verstärkt.

Studien, insbesondere von der TU Dresden, haben gezeigt, dass MGO effektiv gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Helicobacter pylori wirkt, die Magenschleimhautentzündungen verursachen können.

Manuka Honig wird in der Naturheilkunde und Medizin zur Behandlung von Erkältungen, Hals- und Zahnfleischentzündungen, Magen-Darm-Beschwerden, Wundinfektionen und zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt. Äußerlich angewendet fördert er die Wundheilung und beruhigt gereizte Haut.

Anwendung von Manuka Honig

Manuka Honig kann vielseitig angewendet werden:

Innerliche Anwendung: Täglich 1–3 Teelöffel pur auf nüchternem Magen einnehmen, um das Immunsystem zu stärken oder Magen-Darm-Beschwerden zu lindern. Er kann auch als natürlicher Süßstoff in lauwarmen Getränken (unter 70 °C, um die Wirkstoffe zu erhalten) oder Speisen verwendet werden.

Äußerliche Anwendung: Auf kleine Wunden, Hautreizungen oder Akne auftragen, um die Heilung zu fördern und Entzündungen zu reduzieren. Manuka Honig wird auch in der Hautpflege, z. B. in Masken oder Cremes, genutzt.

Medizinische Anwendung: In Krankenhäusern wird Manuka Honig mit hohem MGO-Gehalt (z. B. 400+) bei Sepsis oder chronischen Wunden eingesetzt. Wichtig: Kinder unter 12 Monaten sollten keinen Manuka Honig konsumieren, da das Risiko für Botulismus besteht. Bei Allergien sollte vor der Anwendung ein Arzt konsultiert werden.

Neuseeländischer Manuka Honig

Geschmack von Manuka Honig

Neuseeländischer Manuka Honig hat einen kräftig-würzigen Geschmack mit einer leicht minzigen Note im Abgang. Seine Textur ist samtig-cremig, und die Farbe variiert von dunklem Creme bis zu dunklem Braun.

Im Vergleich zu herkömmlichem Honig ist er weniger süß und hat ein komplexeres Aroma, das oft als erdiger oder karamellartig beschrieben wird.

Pur genossen, als Brotaufstrich oder in lauwarmen Getränken entfaltet er seinen vollen Geschmack. Er sollte nicht erhitzt werden, um seine bioaktiven Eigenschaften zu bewahren.

Häufig gestellte Fragen zu Manuka Honig

Was ist Manuka Honig?
Manuka Honig ist ein monofloraler Honig, der aus dem Nektar der Manuka-Pflanze in Neuseeland gewonnen wird. Er ist bekannt für seinen hohen MGO-Gehalt und seine antibakterielle Wirkung.

Was bedeutet MGO und UMF?
MGO (Methylglyoxal) gibt die Konzentration des antibakteriellen Wirkstoffs in mg/kg an. UMF (Unique Manuka Factor) misst die nicht-peroxidische antibakterielle Aktivität und korreliert mit dem MGO-Wert. Höhere Werte (z. B. MGO 400+, UMF 15+) deuten auf stärkere Wirkung hin.

Warum kostet Manuka Honig etwas mehr als einheimischer Honig?
Die kurze Blütezeit, der aufwendige Ernteprozess (z. B. per Hubschrauber), strenge Qualitätskontrollen und der lange Transportweg machen Manuka Honig kostspielig. Zudem ist die Produktion begrenzt auf ca. 6.000 Tonnen monofloraler Honig jährlich.

Wie erkenne ich echten Manuka Honig?
Achten Sie auf Zertifizierungen wie UMF, MGO oder das Fernmark-Label der neuseeländischen Regierung. Diese garantieren Echtheit und Qualität. Vorsicht vor Fälschungen, da weltweit mehr Manuka Honig verkauft wird, als produziert wird.

Ist Manuka Honig nachhaltig?
Nachhaltige Imker setzen auf Mischkulturen, artgerechte Bienenhaltung und den Verzicht auf Pestizide, um die Umwelt zu schützen. Zertifizierungen wie Manaaki Whenua fördern diese Praktiken.

Kann jeder Manuka Honig konsumieren?
Nicht geeignet für Kinder unter 12 Monaten und Personen mit Honigallergien. Bei Unsicherheiten sollte ein Arzt konsultiert werden.

Manuka Honig ist ein faszinierendes Naturprodukt, das Tradition, Wissenschaft und Nachhaltigkeit vereint. Seine einzigartigen Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Begleiter für Gesundheit und Wohlbefinden.